Der "Dessertmagen" ist eigentlich die Sensorik spezifische Sättigung.
Wahrscheinlich kennen das hier viele:
Wir essen bis zum Sättigungsgefühl und lassen vielleicht sogar auf unserem Hauptspeisenteller noch etwas über, weil echt nix mehr reinpasst.
Dass wir im Anschluss aber trotzdem noch Platz für und Lust auf ein Dessert haben, hat nichts mit einem geheimen Organ zu tun, sondern mit einem Phänomen, das wir die Sensorik spezifische Sättigung nennen = ein Sättigungsgefühl, das durch Geschmack ausgelöst wird.
Sättigung ist sehr komplex und von unglaublich vielen Fakoren abhängig: allgemein gegessene Menge, Ess-Geschwindigkeit, Nahrungszusammensetzung, Energiemenge, Volumen, Bewegung, der Sensorik spezifischen Sättigung uvm.
Das Wissen über die SSS ist sehr hilfreich, denn es kann im Ernährungsverhalten auf beiden Seiten eingesetzt werden: bei jenen, die dazu neigen zu viel zu essen und bei jenen, die dazu neigen zu wenig zu essen.
Die SSS setzt pro Geschmack nach ungefähr nach 2 Minuten ein (deshalb besteht Essen oft aus vielen verschiedenen Komponenten). Das tut sie aber nur, wenn wir viele Sinne ins Essen einbinden. Hast du dir das, was auf deinem Teller liegt, schon mal ganz genau angesehen? Die Farben? Die Formen? Die Schatten, die es schlägt? Wie oft steckst du deine Nase ins Essen, bevor du damit beginnst? Hast du schon mal das Geräusch beim Abbeißen wahrgenommen? Wie fühlt sich das Gegessene im Mund (ohne Kauen) an? Verändert sich die Konsistenz? Der Geschmack?
Das Einbauen vieler Sinneseindrücke kann helfen, dass die Sensorik spezifische Sättigung und mehr Genuss wahrgenommen wird, was dazu führt, mit einer adäquaten Menge mehr Zufriedenheit zu spüren.
Wenn der Appetit beim Essen fehlt und ein Sättigungsgefühl zu schnell eintritt kann es helfen, mehrere "Gänge" (= unterschiedliche Mahlzeiten) einzubauen. Es wird dir wahrscheinlich leichter Fallen eine adäquate Menge zu essen, wenn du deinen Geschmacksknospen eine Variation bietest.
コメント